Sonnenkind |
Er kam aus dem Norden her |
Ich war immer nur ein Sonnenkind |
Er war wie das wilde Meer |
Und ich – wie der milde Sommerwind |
|
Und er brach mit uns das Brot |
Fragte, ob er Arbeit haben kann |
Und im nächsten Morgenrot |
Fing er bei uns an |
|
Und ich hab' ihn damals schon |
Heimlich angeseh'n |
In der Nacht hab' ich geträumt davon |
Mit ihm fortzugeh'n |
|
Später hab' ich ihn gefragt |
Was es ist, das ihn so traurig macht |
Und er sprach: "Du bist der Tag" |
"Du kennst nicht die Nacht" |
|
Wo er herkam war es kalt |
War's bestimmt auch für ein Sonnenkind |
Ich bemerkte nur sehr bald |
Ich war nur für ihn allein bestimmt |
|
Und ich wünschte mir so sehr |
Dass er die Vergangenheit vergisst |
Ja, ich wollte nur, dass er |
Immer glücklich ist |
|
Doch dann kamen Männer an |
Männer aus der Stadt |
Und mit Eisenfesseln an der Hand |
Führten sie ihn ab |
|
Meinem Vater dankten sie |
Und ich konnte gar nichts mehr versteh'n |
Und ich weinte wie noch nie |
Ich wollt' mit ihm geh'n |
|
So riss man ihn fort von mir |
Und ich blieb trotzdem ein Sonnekind |
Ich denk' oft an ihn und spür' |
Dass bald wieder alles neu beginnt |
|
Dann bricht er das Brot mit mir |
Und wir werden immer einsam sein |
Ja, ich weiß, sein Platz ist hier |
Wo die Sonne scheint |
|
Komm zurück, ich bin dein Sonnenkind |
Komm zurück, ich bin dein Sonnenkind |
Sonnenkind, Sonnenkind |